Spezialzertifizierung Prostata-MRT
Das Leuchtturmprojekt der Radiologie Oberland, die Prostata-MRT wurde im Juli 2019 mit der höchsten Zertifizierungsstufe in Deutschland ausgezeichnet!
Die Deutsche Röntgengesellschaft verlieh Dr. Roland Scheck, dem geschäftsführenden Arzt der Radiologie Oberland, die höchste Qualifizierungsstufe (Q2) für die multiparametrische Magnetresonanztomographie (mpMRT) der Prostata. Mit ihm freuen sich die Kollegen: „Ich kenne keinen Mediziner oder ein Krankenhaus im weiteren Umfeld, dass dieses Diagnoseverfahren in dieser extrem hohen Qualität anbietet“, sagt Dr. Christoph Egge, ebenfalls auf die Prostata spezialisierter Gesellschafter der Radiologie Oberland.
Die mpMRT nützt vor allem dem Patienten. Besteht der Verdacht auf eine bösartige Veränderung der Prostata, ist es bislang üblich, zuerst 12 zufällige Gewebeproben aus dem Organ zu entnehmen. „Bei dieser Methode bleibt jedoch eine große Ungewissheit, ob man den klinisch relevanten Prozess wirklich getroffen hat“, meint Dr. Scheck. Die spezielle MRT-Untersuchung, die in der Radiologie Oberland jährlich bei über 700 Patienten durchgeführt wird, dauert knapp 30 Minuten und bringt den Vorteil, dass primär keine Gewebsproben entnommen werden müssen. Die nach den strengen Vorgaben der Deutschen Röntgengesellschaft angefertigten Aufnahmen, werden stets von den beiden Prostata-Spezialisten Dr. Christoph Egge und Dr. Roland Scheck unabhängig voneinander anhand des modernsten Befundschemas PIRADS v2.1 ausgewertet. „Ich kenne sonst keine Abteilung in Deutschland, in der routinemäßig eine Doppelbefundung durch sehr erfahrene Prostata-Radiologen angeboten wird“, so Scheck. Unauffällige gutartige oder verdächtige bösartige Veränderungen der Prostata werden somit anhand der Bildgebung zuverlässig identifiziert. Neben der Qualifizierung des Arztes und der Standardisierung der Untersuchung bedarf es moderner Geräte, wie dem in der Radiologie Oberland im Krankenhaus Agatharied vorhandenen 3T-MRT „Skyra“.
Aktuell haben laut Deutscher Röntgengesellschaft etwa 100 Mediziner in Deutschland diese Zertifizierung erhalten. Zu der am Krankenhaus Agatharied vorhandenen hochwertigen medizinischen Ausrüstung bedarf es einer jahrelangen Erfahrung auf dem Gebiet der Prostatadiagnostik unterstützt durch zahlreiche aktuelle Weiterbildungen. So haben Dr. Christoph Egge mehr als 2000 Patienten, Dr. Roland Scheck sogar mehr als 3000 Patienten, davon jeweils über 1000 in den letzten 2 Jahren, mittels mpMRT untersucht und so einen Grundstein für die Q2-Zertifizierung gelegt.“
Die Ergebnisse ihrer Diagnostik werden in enger Zusammenarbeit mit den zuweisenden Urologen besprochen. Bei gutartigen Veränderungen benötigt der Patient keine Biopsie. „Dies trifft auf 50-60% aller bei uns untersuchten Patienten zu“, so Scheck. Bei verdächtigen Arealen zeichnen Dr. Egge und Dr. Scheck die genaue Lokalisation und Ausdehnung in ein 3-dimensionales Schema ein, so dass anschließend eine gezielte Biopsie erfolgen kann. Noch etwas genauer kann dies mittels der so genannten Fusionsbiopsie erfolgen, die in mehreren benachbarten urologischen Abteilungen angeboten wird. Ein regelmäßiger Austausch mit den leitenden Urologen der umliegenden Krankenhäuser Oberbayerns gewährleistet eine kontinuierliche Verbesserung der Zusammenarbeit.
Ein Wermutstropfen aber bleibt, denn die Kosten für das schonende, moderne Verfahren, mit dem über der Hälfte aller Männer die im Vergleich zum MRT ungenauere u. risikobehaftete invasive Gewebsprobe erspart werden kann, werden derzeit nur von den Privaten Krankenkassen übernommen.